Mobil, agil, divers: So wünscht sich dbb Chef Ulrich Silberbach den öffentlichen Dienst. Ohne eine bessere Bezahlung sei das aber nicht zu machen.
Wünsche, denen sich die DJG Rheinland-Pfalz gerne anschließt, ohne allerdings zum wiederholten Male auf die Tatsache hinzuweisen, dass Rheinland-Pfalz zur Zeit auf dem vorletzten Platz im Bund-Länder-Besoldungsvergleich liegt und eine angemessene Bezahlung längst überfällig ist. Es besteht dringender Handlungsbedarf seitens der Landesregierung, denn sonst nehmen nicht nur die Schwierigkeiten bei der Nachwuchsgewinnung zu.
„Flexible Arbeitsformen zeichnen einen mobilen öffentlichen Dienst aus, davon profitieren Bürgerinnen und Bürger ebenso wie Beschäftigte“, so der dbb Bundesvorsitzende bei seiner Rede auf Gewerkschaftstag des dbb berlin am 30. Mai 2018. Auch Gesundheits- und Diversity-Management seien unerlässlich für eine Verwaltung, die Karrieremöglichkeiten für alle Menschen bieten wolle – unabhängig von beispielsweise von Alter und Herkunft. All diese Faktoren könnten den öffentlichen Dienst attraktiver machen.
„Klar ist aber auch: Das alleine reicht nicht“, so Silberbach weiter. Hand in Hand mit der Verbesserung der Arbeitsbedingungen müsse eine Verbesserung der Einkommen gehen. „Wenn wir Menschen für den öffentlichen Dienst gewinnen wollen, die diese Werte – mobil, agil, divers – mit Leben füllen und unsere Daseinsfürsorge auch noch fit für die weitere Digitalisierung machen, dann muss die Bezahlung schon stimmen.“
Gerade Berlin als Hauptstadt zeige, wie wichtig eine ordentliche Vergütung sei. „Hier sind die Einrichtungen von Bund und Land nur einen Steinwurf von einander entfernt, und doch sind die Unterschiede etwa bei der Besoldung oft drastisch“, so Silberbach. „Und dabei haben wir von der Konkurrenz durch die Privatwirtschaft um die besten Fach- und Nachwuchskräfte noch gar nicht gesprochen.“
Zukunft sichern – Nachwuchs fördern!
Bei einer anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Zukunft sichern – Nachwuchs fördern!“ mit Berliner Landespolitikern konkretisierte die Vorsitzende der dbb jugend, Karoline Herrmann, ihre Vorstellungen für einen attraktiven öffentlichen Dienst am Beispiel der Hauptstadt: „Es ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, dass Berlins Senat beschlossen hat, zukünftig nicht mehr sachgrundlos zu befristen, aber warum davon nun ausgerechnet die Auszubildenden ausgenommen werden sollen, versteht kein Mensch.“ Junge Menschen bräuchten konkrete Perspektiven mit Blick auf Gestaltungs-, Aufstiegs- und Einkommenschancen. „Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts. Gerade in jungen Jahren, wo Dinge wie Partnerschaft, Familien- und Eigentumsplanung eine große Rolle spielen“, betonte die dbb jugend Chefin.
Weitere Informationen zur Gewerkschaftsarbeit finden Sie unter www.djg.de oder unter www.dbb.de und www.dbb-rlp.de.