Laut Pressemeldung des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung wird nur jedes zehnte Familienunternehmen wird einer Tochter übergeben – trotz erheblicher Nachfolgeprobleme vieler Betriebe. Chefinnen sind auch sonst in der Minderzahl, sie stehen nur bei 13 bis 25 Prozent der mittelständischen Unternehmen an der Spitze (Institut für Mittelstandsforschung Bonn). „Wir brauchen aber die weiblichen Führungskräfte“, stellte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke heute bei ihrem Treffen mit Frauen, die einen Betrieb übernommen haben, fest. Die Handwerkskammer Rheinhessen hatte zum Erfahrungsaustausch mit Chefinnen aus Handwerksbetrieben, Metzgerei, Bäckerei, Baubetrieb, Malerbetrieb, Unternehmen für Funkfernsteuerungssysteme, Friseur, Schreinerei und Elektro-Sanitär-Heizung bei der Firma Eberle-Bau in Landau eingeladen.
Das Projekt SHE! (Selbstständig – Handeln – Existenzgründung) Rheinland-Pfalz der Handwerkskammer Rheinhessen organisiert gemeinsam mit der Handwerkskammer der Pfalz regelmäßig Treffen unter dem Motto „Nachfolge ist weiblich!“. „Hier erhalten Unternehmerinnen Unterstützung zur Bewältigung ihrer Managementaufgaben und werden fit gemacht für ein Leben als Führungskraft“, lobte Ministerin Lemke die Initiative. „Das Potenzial von Frauen als Unternehmensnachfolgerinnen ist längst noch nicht ausgeschöpft. Unser Ziel ist es, in Rheinland-Pfalz gerade Frauen auf die Chancen und Möglichkeiten einer Unternehmensnachfolge aufmerksam zu machen und so den Anteil weiblicher Führungskräfte zu erhöhen.“
Frauen für Spitzenpositionen begeistern will auch der bundesweite Aktionstag „Nachfolge ist weiblich!“, der am 13. Juni stattfindet. Für rund 22.000 Unternehmen mit circa 287.000 Arbeitsplätzen wird in Deutschland jedes Jahr eine neue Führung gesucht. Scheitert die Unternehmensnachfolge gehen Tausende von Arbeitsplätzen verloren. Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz beteiligt sich an der bundesweiten Kampagne.
In dem vom Wirtschaftsministerium unterstützten Projekt SHE! Rheinland-Pfalz kommen landesweit Jungunternehmerinnen in Kontakt mit den betriebswirtschaftlichen Beratern der Handwerkskammern. Lemke: „In solchen Erfahrungskreisen findet Netzwerkarbeit statt; es werden Kontakte geknüpft und Informationen ausgetauscht. Die Netzwerkerinnen wirken zudem als Vorbilder für andere Frauen, die sich mit dem Gedanken einer Selbstständigkeit oder der Übernahme eines Unternehmens tragen. Mit unseren Aktivitäten möchten wir Frauen ermutigen, Karrierechancen zu ergreifen und als eigene Chefin Verantwortung zu übernehmen, sei es im elterlichen Betrieb oder in einem anderen Unternehmen“.