Vor der am 16. März 2015 in Potsdam beginnenden dritten Verhandlungsrunde
für den öffentlichen Dienst der Länder haben die Beschäftigten den
Druck auf die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) weiter erhöht.
So hatte der dbb beamtenbund und tarifunion gemeinsam mit ver.di zu
landesweiten Warnstreiks am 12. März 2015 in Nordrhein-Westfalen, Bremen,
Niedersachsen und Rheinland-Pfalz aufgerufen. Tausende Beschäftigte
haben sich an den Protestmärschen und Kundgebungen beteiligt und damit
eindrucksvoll deutlich gemacht, dass sie für die Verzögerungstaktik
der TdL kein Verständnis mehr aufbringen.
In Mainz beteiligten sich an den Warnstreik-Aktionen rund 5.000 Beschäftigte,
darunter zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus dem Straßenbetriebsdienst, aus der Justiz und der Finanzverwaltung. Sie marschierten durch die Mainzer Innenstadt
und versammelten sich auf dem Ernst-Ludwig-Platz zur Kundgebung. ‚Attraktive
Arbeitgeber bieten eine konkurrenzfähige Bezahlung. Unsere Bezahlung
ist nicht konkurrenzfähig. Der öffentliche Dienst gerät deshalb immer
weiter in die Sackgasse‘, stellte die Vorsitzende des dbb rheinland-pfalz,
Lilli Lenz, vor den Demonstranten klar. ‚Nachwuchsgewinnung unter diesen
Vorzeichen? Ein schlechter Witz! Motivation des Personals? Totale Fehlanzeige.
Wir alle verdienen ein reales Einkommensplus statt Gehaltsrückstand.‘
Das gelte auch für die Einkommen der Landesbeamtinnen und -beamten:
‚Die Landesregierung hat das Personal mit der mehrjährigen Besoldungsdeckelung
brüskiert. Wir fordern die Landesregierung unmissverständlich auf,
das Tarifergebnis zeit- und inhaltsgleich für die Beamten zu übernehmen.
Sonst gehen unsere Qualifiziertesten in andere Bundesländer und der
rheinland-pfälzische öffentliche Dienst wird zum Wanderzirkus‘, warnte
die dbb Landeschefin.
Foto: DJG
Unsere Frontfrau: Margot Scherer,
stv. Bundesvorsitzende und stv. Landesvorsitzende in Rheinland-Pfalz
‚Die Kolleginnen und Kollegen des öffentlichen Dienstes arbeiten in
den verschiedenen Bereichen dafür, dass Deutschlands Infrastruktur
rund um die Uhr funktioniert. Das wissen natürlich auch die Arbeitgeber
der TdL. Deshalb muss auch ihnen klar sein: Wir lassen uns nicht mit
Peanuts abspeisen, unsere gute Arbeit muss gut bezahlt werden. Gerade
in den unteren und mittleren Einkommensgruppen brauchen wir eine deutliche
soziale Komponente‘, forderte Werner Ege, der als Mitglied der dbb
Bundestarifkommission der Verhandlungskommission in Potsdam angehört.
Nehmen wir zum Beispiel die Beschäftigten in den Autobahn- und Straßenmeistereien:
Sie setzten jeden Tag bei Wind und Wetter nicht nur ihre Gesundheit
aufs Spiel, sondern oft auch ihr Leben‘, sagte Ege, der auch Vorsitzender
des Landesverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland der Fachgewerkschaft der
Straßen- und Verkehrsbeschäftigten ‚VDStra.‘ ist. ‚Viele sind schon
vor der Altersgrenze gesundheitlich am Ende. Einen gerechten Ausgleich
für diese Belastungen suchen wir bisher vergeblich.‘
Foto: DJG
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Foto: dbb
Weitere Informationen unter www.dbb.de/einkommensrunde2015